Der SSV Dettensee im Rückblick

Anfangszeit
In den 1920er-Jahren war Fußball noch lange nicht so populär wie heute. Das wollten zwei Lehrlinge aus Dettensee ändern. Am 21. April 1921 trafen sich die Mannschaften des Oberdorfes und des Außendorfes zu einem gemeinsamen Spiel im Wiesach und gründeten den Sportverein Dettensee mit seinem ersten Vorsitzenden Valentin Herold. In den ersten Jahren spielten die Fußballer übrigens mit echten Lederbällen oder mit einer Schweinsblase.

In den Dreißigerjahren entstand eine tatkräftige Jugendmannschaft . Sehr zum Leidwesen des Schützenvereins, den es bereits seit 1912 gab. Der Fußball zog die Jugend an, sodass sich der Schützenverein 1938 dem Sportverein anschloss.

Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit
Der Zweite Weltkrieg hinterließ auch im Dettenseer Vereinsleben seine Spuren: Der Nachwuchs fehlte und der Fußballsport musste bereits in den ersten Kriegsjahren aufgegeben werden. Im Juli 1940 war noch das Schützenhaus im Eichwald mit der 50-Meter-Schießanlage fertiggestellt worden. Die letzte ordentliche Mitgliederversammlung fand am 5. Februar 1944 statt. Im Protokoll dieser Sitzung nennt sich der Verein erstmals Sport- und Schützenverein.

Nach dem Krieg übernahm 1947 Robert Fischer den Vorsitz. Er hatte sich vor allem als langjähriger Bürgermeister und Ortsvorsteher um den Ort verdient gemacht. Es wurde wieder Fußball und neuerdings auch Damenhandball gespielt. Und gesellig ging es allemal zu: Neben dem traditionellen Kameradschafts- oder auch Kappenabend fand 1948 erstmals eine Tanzveranstaltung statt.

1950 bis 1970
Auch die Fünfzigerjahre sind durch Krisen gezeichnet: Die DamenhandballMannschaft löst sich auf und die Fußballer dümpeln so vor sich hin. Während die Schützenabteilung 1952 florierte, wurde 1953 der Fußballbetrieb ganz eingestellt.

In den folgenden Jahren war es vor allem der Schießsport, mit dem sich der SSV in der Region einen Namen machte. 1961 holte die A-Jugend des Fußballs den ersten Meistertitel des Vereins in der Kreisklasse, 1964 begann der Sportplatzneubau und ab 1966 diente eine alte Baracke als Sportheim, die auch für Preisschießen, Feiern und Theatervorführungen genutzt wurde.

1970 bis 2000

In den frühen Siebzigerjahren kam der SSV aufgrund der Baumaßnahmen in eine finanziell kritische Phase. In den kommenden Jahren wuchs die Mitgliederzahl, der Verein veranstaltete das erste Dorfpokalturnier als Vorläufer der Sportwoche und baute den Bewirtungsbetrieb aus.

Im Juli 1979 gründeten gut vierzig Interessierte die Vorstufe der Tennisabteilung, die kurz darauf als dritte Abteilung in den SSV integriert wurde. 1980 folgte der Bau der Tennisplätze, zwei Jahre später waren sie bespielbar.

Seit 1983 veranstaltet der Sport- und Schützenverein die Sportwoche. Alle Abteilungen stellen ihre Sportart nicht nur Mitgliedern, sondern der ganzen Bevölkerung des Ortes und der näheren Umgebung vor

Seit dem Tennisplatzbau ist die Bauwut schon fast unheimlich: Am 28. Mai 1986 begannen Planungen für einen Ausweichsportplatz und ein lang ersehntes Schützenhaus nebst 10- und 50-Meter-Bahnen. Bereits 1988 war der Sportplatz fertig, das neue Schützenhaus folgte 1991. Die Bauwünsche des Vereins waren aber längst noch nicht erfüllt: 1991 reift e der
Entschluss und ein neues Vereinsheim mit modernen Sanitäranlagen musste her.
1999 war es dann soweit: Das neue Vereinsheim wurde im Sommer im Rahmen
des 20-jährigen Jubiläums der Tennisabteilung eingeweiht. Das neue Sportheim
und die im Jahr 2000 gegründete Abteilung Breitensport (Gymnastik und Aerobic)
ermöglichten dem Verein das erfolgreiche Weiterbestehen.

2000 bis heute

Im Sommer 2011 feierte der Verein sein 90-jähriges Jubiläum mit einem Hohenzollern-Pokalturnier. Das war auch Anlass, ein Zelt zu erwerben, das die gesamte Terrasse am Vereinsheim überdachte und das für weitere Veranstaltungen verwendet werden sollte.


Der Verein lebt vom Einsatz und der Mithilfe seiner Mitglieder. Die Bewirtung im Vereinsheim wird vom Verein organisiert. Darüber hinaus werden über das Jahr verteiltetliche Veranstaltungen organisiert. So übernimmt der Verein im Wechsel mit dem Gesangverein die Bewirtung bei der Theateraufführung oder veranstaltet zur Fasnet einen Sportlerball.


Der Verein steht gegenwärtig wieder vor Herausforderungen: Die Zuwächse bei den Mitgliederzahlen seit den Siebzigerjahren bis auf knapp 400 Personen haben sich seit der Jahrtausendwende nicht fortgesetzt. Denn die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind heute vielfältig und vor allem nicht mehr auf den eigenen Wohnort beschränkt. Umso wichtiger ist es, Veranstaltungen für viele Generationen attraktiv zu gestalten. Das gelingt dem Verein durch Mottoabende oder dem jährlichen Mofarennen anlässlich der Sportwoche. Und so blickt der Verein zuversichtlich in die Zukunft.

[Quelle: Herbert Zander und Philipp Eichert]